Masterthesis

3 BLÖCKE

Modulares Leben in Hildesheim

Sozialer Wohnungsbau mit modularen Grundrissen, die sich an individuelle Bedürfnisse und zukünftige Wohntrends anpassen.

WiSe 23/24
Betreuung: Prof. Matthias Pätzold & Ulrike Knauer

Herausforderung

Das Wohnen in Deutschland, auch in Hildesheim, steht vor Herausforderungen wie steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit, bezahlbaren Wohnraum und einer wachsenden Zahl von Einpersonenhaushalten (45,3 % bis 2040). Der Fokus auf Großwohnungen und die ungleiche Wohnflächenverteilung erschweren die Situation. In Hildesheim zeigt sich ein besonderer Bedarf an kleineren, bezahlbaren Wohnungen, dem durch soziale Wohnraumförderung begegnet werden könnte.

Konzeptidee

Diese Arbeit entwickelt ein Konzept für flexible, modulare Architektur im sozialen Wohnungsbau. Im Fokus stehen anpassbare Wohnmodule, die sich individuell gestalten und bei Bedarf verändern lassen, um den Anforderungen einer dynamischen Gesellschaft gerecht zu werden.

Durch eine einfache Rasterstruktur und reversible Verbindungstechniken entstehen vielfältige Wohnungstypen, die sich leicht anpassen, neu anordnen oder demontieren lassen. Nachhaltigkeit wird durch wiederverwendbare Materialien sichergestellt und mit Flexibilität kombiniert.

Grundstück & Umgebung

Der brachliegende Güterbahnhof im Stadtteil Stadtmitte/Neustadt bietet mit seinen 24.840 Quadratmetern großes Potenzial für die Entwicklung eines innerstädtischen Wohnquartiers, trotz eingeschränkter Zugänglichkeit durch Bahnschienen und umliegende Straßen. Die zentrale Lage und die Mischung verschiedener Bebauungstypen in der Umgebung machen das Gelände attraktiv für die Stadtentwicklung.

Schwarzplan Baulücke

Einflüsse

Einflüsse

Städtebauliche Setzung

Um den Lärm der Bahnstrecke abzuschirmen, werden die ersten Baukörper als schützende Lärmschutzwand gesetzt und anschließend zu einem geschlossenen Block ergänzt. Wegeverbindungen durchbrechen den Block, um eine autofreie innere Erschließung zu ermöglichen, während der Autoverkehr außen um den Block herumgeführt wird. Eine Bushaltestelle entsteht am südöstlichen Ende.

Zur Verdichtung werden im Blockinneren Punktbauten ergänzt, und ein eingerückter Querriegel teilt das Quartier in zwei Abschnitte. Hofseitige Ausrichtungen schützen vor Lärm, während die südlichen Riegel zur Nachbarschaft hin orientiert sind. Ein begrüntes Hofareal dient als Erholungsraum für Bewohner und Besucher.

Schwarzplan mit Setzung

Struktur

Lageplan

3 Blöcke - Konzept

Die Raumplanung basiert auf einem quadratischen Rastersystem von 3,3 x 3,3 Metern, das sich an den Anforderungen eines rollstuhlgerechten Bads orientiert. Dieses Bad benötigt lichte Maße von 3,1 x 3,1 Metern (9,61 m²), wobei zusätzlich 20 Zentimeter für raumtrennende und statische Elemente berücksichtigt wurden.
Weitere Raumvarianten sind, ein barrierefreies Bad mit Vorflur, eine offene Küche sowie einen flexiblen Raum, der als Schlaf-, Wohn-, oder Arbeitszimmer genutzt werden kann.
Alle Räume  basieren auf dem 3,3 x 3,3 Meter Raster.

Größe & Nutzung

Das Rastersystem ermöglicht flexible Wohnungsgrößen gemäß WFB-Richtlinien und Anpassungen je nach Bewohnerzahl. Die kleinste Einheit beträgt 29 m² (3 Bausteine), eine rollstuhlgerechte Wohnung erfordert 4 Bausteine. Bausteine können nach Bedarf nebeneinander oder übereinander angeordnet und später verändert werden, da Wände und Decken keine tragende Funktion haben. Laubengänge mit einer Breite von zwei Metern dienen der Erschließung und sind auch Begegnungsraum für Bewohner und Besucher. Die Laubengänge und Treppen sind rückseitig montiert, um Kosten und beheizte Flächen zu sparen.

Varianten nach Nutzeranzahl

Modulteil-Tausch

Wohn-, Schlaf- oder Arbeitsmodul

Module: Bad rollstuhlgerecht, Bad und Küche

Konstruktion

Um eine flexible Grundrissgestaltung zu ermöglichen und spätere Umbauten oder Umnutzungen der Raumzellen zu erleichtern, wurde eine Skelettkonstruktion gewählt, bei der die tragende Funktion unabhängig von der Raumaufteilung ist. Dies erlaubt es, Wände und Decken unabhängig voneinander auszutauschen oder zu entfernen. Zur Integration des Tragwerks in das Modulsystem werden die Module um die Tragwerksbreite auseinandergezogen, sodass Stützen und Träger an den Eckpunkten der Raumkuben platziert werden können. Dadurch verschiebt sich das Achsraster von ursprünglich 3,1 x 3,1 Meter auf 3,3 x 3,3 Meter. Diese Anpassung schafft den notwendigen Platz für die tragende Struktur, ohne die Kubusgröße der Räume zu beeinträchtigen.

Größe & Nutzung

Sprengaxonometrie Block
Axonometrie Detail
Fassadenschnitt
Konstruktion Grundriss
Beispielgrundrisse

Grundrisse / Schnitte / Ansichten

Lageplan Grundrisse EG
EG + Regelgeschosse 2er Modultiefe
Grundrisse Turm EG + Mustergeschoss
EG + Regelgeschosse 3er Modultiefe
Längs-Schnitt S1-Teil 1/2
Quer-Schnitte S2-4
Lageplan Grundrisse Mustergeschoss
Ansichten + Schnitt 2er Modultiefe
Turm Ansichten + Schnitte
Ansichten + Schnitt 3er Modultiefe
Längs-Schnitt S1-Teil 2/2
Lageplan

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