MAV02 Entwerfen I Konstruieren I Bauen

Neue Bahnhofsspitze

für Pfungstadt

Ein Gebäudekomplex als neuer Stadteingang am Pfungstädter Hauptbahnhof

SoSe 22
Betreuung: Prof. Dr. Till Böttger & Ulrike Knauer
Zusammen mit: Melanie Flade

Aufgabe

Konzeptidee

Für die Bahnhofsspitze in Pfungstadt soll ein Konzept entwickelt werden, das den Bereich als Verkehrsknotenpunkt für neue Mobilitätslösungen nutzt und gleichzeitig die städtische Verdichtung fördert. Ziel ist es, die vorhandene Infrastruktur zu optimieren und die Aufenthaltsqualität zu steigern.

Das Entwurfskonzept für die Bahnhofsspitze in Pfungstadt kombiniert Gewerbeflächen, Wohnraum und Verkehrsanbindung zu einem modernen Stadtquartier. Die Gebäudehöhen verringern sich vom Bahnhof in Richtung Ortsrand, wobei Sichtbezüge zur Umgebung und eine Anbindung an bestehende Bebauung geschaffen werden. Öffentliche Bereiche laden zum Verweilen ein.

Das Projekt umfasst ein Multifunktionsgebäude mit Café, Bücherei, Restaurant und Fitnessstudio, ein Parkhaus mit 72 Stellplätzen, sowie 10 Reihenhäuser mit privaten Außenflächen.

Schwarzplan Pfungstadt

Ort & Lage

Das Baugrundstück befindet sich am östlichen Ortseingang der Stadt Pfungstadt, Südhessen, und setzt sich aus drei benachbarten Grundstücken mit einer Gesamtfläche von 6.780 m² zusammen.
Das Grundstück liegt unmittelbar am Pfungstädter Hauptbahnhof und Busbahnhof und wird im Norden durch die Bahnschienen sowie im Süden durch die Hauptverkehrsstraße begrenzt.
In unmittelbarer Umgebung finden sich Wohnbebauung, Einzelhandel und vereinzelt auch Gewerbeflächen. Aufgrund dieser besonderen Lage bietet der Standort sowohl Chancen als auch Herausforderungen für eine zukünftige Entwicklung, insbesondere in Bezug auf die Integration des Busbahnhofs und des Bahnhofs. Die begrenzten Expansionsmöglichkeiten der Stadt erfordern eine gezielte Nachverdichtung, um sich weiterzuentwickeln und einen neuen, zukunftsfähigen Stadteingang zu schaffen.

Verkehrsanbindung PKW & Bahn

Umgebung Gebäudenutzung

Städtebauliche Setzung

Ziel des Projekts war es, einen repräsentativen, aber unaufdringlichen Ortseingang für Pfungstadt zu schaffen, der Wohnraum, Stellplätze, Freizeitmöglichkeiten und eine gute Anbindung an den Bahnhof vereint. Dafür wurden drei Gebäudetypen entwickelt: ein Wohngebäude, ein Parkhaus und ein Multifunktionsgebäude, die jeweils ein spezifisches Nutzungskonzept verfolgen.
Das Multifunktionsgebäude spielt eine zentrale Rolle im städtebaulichen Konzept, da es sowohl als Freizeitraum als auch als Teil des Bahnhofs eine direkte Verbindung zum urbanen Kontext von Pfungstadt schafft. Im Erdgeschoss befinden sich ein Restaurant, Café, Blumenladen und eine Post, während die oberen Etagen ein Fitnessstudio und eine Physiotherapiepraxis beherbergen. Diese vielfältige Nutzung fördert eine dauerhafte Aktivität und unterstützt die soziale Dynamik des Ortes.
Das Parkhaus und das Wohngebäude ergänzen die Nutzung, indem sie funktionale Anforderungen erfüllen und sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen.
Die drei Gebäude sind über die südliche Eberstädterstraße und einen nördlichen Verbindungsgang barrierefrei miteinander verbunden, was einen fließenden Übergang zwischen den Nutzungen ermöglicht und zur Schaffung eines gut vernetzten Stadtbereichs beiträgt.

Lageplan

Lageplan + Längs Ansicht/Schnitt

Durchwegung & Freiräume

Setzung & zeitliche Nutzung

Nutzungsschema

Multifunktionsgebäude

Das multifunktionale Gebäude nahe Bushub und Bahnhof vereint Bewegung, Aufenthalt und Kommunikation.
Die Holzskelettkonstruktion mit Pfosten-Riegel-Fassade bietet flexible Raumstrukturen: ein offenes Erdgeschoss mit Café, Bücherei und Blumenladen, ein Restaurant mit Bar im 1. OG und ein Fitnessstudio mit Physiotherapie in den oberen Geschossen. Großzügige Verglasungen ermöglichen 360°-Ausblicke

Ansicht Süd

Grundrisse EG – 3OG

Sprengaxonometrie Konstruktion

Innenperspektive EG Cafe‘

Fassadenschnitt

Detail Attika

Detail Geschossdecke

Detail Sockel

Grundriss detailliert

Parkhaus

Das angrenzende Parkhaus ist über die Ebenstädterstraße direkt erschlossen und bietet auf drei Etagen Platz für 72 Stellplätze. Das Stahlbetonskelett wird von einer luftigen Holzlamellen-Fassade umhüllt, die durch natürliche Belüftung auf technische Anlagen verzichtet.
Über den höhergelegenen Verbindungsweg auf der Nordseite, ist das Parkhaus direkt mit den Wohnhäusern, dem multifunktionalen Gebäude und dem Bahnhof verbunden.

Ansicht Süd

Grundriss EG + Achsraster

Grundriss 1OG + 2OG

Sprengaxonometrie Konstruktion

Fassadenschnitt

Wohnhäuser

Das Baugrundstück schließt mit einer privaten Wohnbebauung aus 10 Reihenhäusern ab, die über den zentral gelegenen Verbindungsweg im ersten Obergeschoss erschlossen werden. Die Stellplätze befinden sich im angrenzenden Parkhaus. Die Schlafräume sind im Erdgeschoss angeordnet, während der Wohn- und Essbereich im tieferliegenden Untergeschoss liegt, wodurch der dazugehörige Außenraum eine geschützte, private Atmosphäre bietet, verstärkt durch einen Sichtschutz zur Straße. Prägnant ist zudem der zusätzliche Außenraum in Form von Lichthöfen, die sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss besondere Belichtungs- und Belüftungseigenschaften bieten.